Alle Jahre wieder: Die Weihnachtsfeiertage sind vorüber, die Verabredungen zum Schlemmen mit der Familie und den Freunden sind zu Ende und es naht das neue Jahr 2020. Jetzt noch eine Silvesterparty, bei der ordentlich gefeiert wird, und dann ist es mal wieder Zeit für Neujahrsvorsätze wie „etwas mehr Sport“, „weniger Alkohol“ und vielleicht auch „mit dem Rauchen aufzuhören“.
Kennen Sie das? Hatten Sie schon vergleichbare Neujahrsvorsätze? Wie lange haben sie angehalten? Was hat sich objektiv und nachhaltig geändert?
Die Fitness Studios sind zum Jahresbeginn voller Menschen mit solchen Vorsätzen. Wenige Wochen später ist alles wieder wie vorher: „Zu viel zu tun im Job“, „keine Zeit, um das neben Beruf und Familie auch noch auf die Reihe zu bekommen“ oder „abends bin ich platt und will mich nur noch ausruhen“, hören wir als Trainer dann häufiger.
Was unterscheidet nun den Leistungssportler oder erfolgreichen Gesundheitssportler vom scheiternden Geplagten mit Übergewicht, Rückenschmerzen und ungesundem Ernährungsverhalten mit vielen Ausreden?
Meines Erachtens sind es vor allem die Ziele:
Leistungssportler haben immer Ziele: „Marathon laufen in einer bestimmten Zeit“, „Qualifikation für Europa-, Weltmeisterschaften oder Olympische Spiele“, „Dafür braucht es viele Trainingsmaßnahmen mit konkreten Inhalten und eine Menge Zeit“.
Die Ziele der Neujahrsvorsätze sollten SMART formuliert werden:
-Spezifisch: „Ein bisschen mehr Sport“ reicht nicht aus. Konkreter ist: „Ich möchte 2x/ Woche für 60 min trainieren.“
-Messbar: Beim Thema abnehmen ist es einfach ein Ziel messbar zu formulieren: Zum Beispiel: „Ich möchte 10 kg in 6 Monaten abnehmen und den Bauchumfang um 5 cm reduzieren.“
-Attraktiv: Was attraktiv ist, hängt ganz von Ihnen ab. Zum Beispiel mit dem Fahrrad um den Bodensee fahren oder eine Bergwanderung von Hütte zu Hütte unternehmen.
-Realistisch: Ist das Ziel „um den Bodensee fahren“ realistisch? 220 km? Sicherlich. Die Frage ist, in wieviel Tagen?
-Terminiert: „Bis Mitte 2020 möchte ich die 10 kg Gewicht reduziert haben“ ist zum Beispiel exakt festgelegt.
Viele Mitarbeitende aus Unternehmen kennen diese Art der Zielformulierung schon. Warum nutzen Sie diese nicht für Ihre privaten gesundheitlichen Ziele?
Management-Regel „First things first“:
Menschen, die ihrer Gesundheit höchste Priorität einräumen und Termine dafür voranstellen, haben in der Regel am meisten Erfolg. Die Mentalität „mal schauen, wann es nächste Woche geht“, führt häufig nicht zum Erfolg. Starten Sie jetzt!
Wichtig ist auch, dass Ihre Ziele mit Emotionen verbunden sind. Auch hier hat es der Sportler einfach. Wer schon mal einen Marathon Zieleinlauf erlebt hat, der wird sich sehr lange positiv an dieses Ereignis erinnern, selbst wenn es vorher mit viel „Quälerei“ verbunden war. Wie muss das erst bei einer Olympiade sein? Verbinden Sie Ihre Ziele mit positiven Emotionen. Zum Beispiel, welche Benefits bringt es Ihnen „das alte Wohlfühlgewicht“ zu haben?
Zum Abschluss noch eine wichtige Botschaft:
Entscheidend ist vor allem, was Sie zwischen Silvester und Weihnachten machen und nicht zwischen Weihnachten und Silvester. Hiermit will ich sagen: Die Kontinuität zählt und nicht der Aktionismus. Auch besagte Olympiasieger haben mal motiviertere und weniger motivierte Tage.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg für das Training im Jahr 2020
Alexander Gimbel